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Konzeptbeschluss Merkzeichen Geschichtslandschaft

Antrag an die SVV

Zum Tagesordnungspunkt 6.6. beantragen wir:

Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung B 4190/2005 vom 24.05.2005 wird im Punkt Personen-Merkzeichen-Lamberz nicht verändert. Damit entfällt der Punkt 8. auf der Seite 3 der Beschlussvorlage B-4565/2007 - „Konzeptbeschluss Merkzeichen Geschichtslandschaft“.
 
Begründung

Am 24. Mai 2005 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Merkzeichen im Rahmen des Urban-Projektes „Geschichtslandschaft Luckenwalde“. Zuvor wurde der Beschlussvorschlag durch den städtischen Museumsleiter und den Luckenwalder Heimatforscher, Dietrich Maetz, erarbeitet und im zuständigen Beirat, den Fachausschüssen der Stadtverordnetenversammlung sowie über das Amtsblatt mit den Bürgern diskutiert. Die etwa 20 Meinungsäußerungen wurden in die Liste eingearbeitet. Im Erläuterungsteil der Vorlage sind die Auswahlkriterien benannt: historisch bedeutsame Persönlichkeiten, identitätsstiftend und geschichtstouristische Erschließung der Stadt. Die Meinung der Fachleute war, dass diese Kriterien die Aufnahme von Werner Lamberz begründen. Die Stadtverordneten sahen es ebenso.

Mit der Beschlussvorlage B-4565/2007 werden nun neue Kriterien angewandt, um Lamberz zu streichen. Wenn aber, wie im Begründungsteil zum Punkt 8. auf der Seite 3 der Beschlussvorlage steht, die Verwaltung der Meinung ist, dass die „Würdigung ... nicht Grundanliegen des Projektes“ Merkzeichen sei - warum soll es dann nicht möglich sein, auf einem Merkzeichen zu Werner Lamberz den Spannungsbogen deutlich zu machen: Für die einen war er Hoffnungsträger für eine menschlichere Gesellschaft und für die anderen „Führungspersönlichkeit eines totalitären Regimes“ (Beschlussvorlage, Punkt 8, Seite 3). Geschichte hat stattgefunden, die kann man nicht einfach streichen. Wie auch anzuerkennen ist, dass die meisten Menschen in Luckenwalde den Großteil ihres Lebens in der DDR verbracht haben. Dass in den Merkzeichen die Zeitetappe der DDR komplett ausgeblendet wird, kommt einer Entwertung von Biografien und Lebensleistungen gleich und verwirkt die Chance einer kritischen Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte.