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Landrätin Kornelia Wehlan dankte den engagierten Frauen.

25 Jahre Frauenhaus in Teltow-Fläming

Staatssekretätin Hartwig-Tiedt hielt ein Grußwort.

Seit nunmehr 25 Jahren gibt es im Landkreis Teltow-Fläming Frauenhäuser, eines in Luckenwalde, eines in Ludwigsfelde.

Bei einem Empfang im Ludwigsfelder Technikmuseum anlässlich des Jubiläums würdigten sowohl Brandenburgs Staatsekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Almuth Hartwig-Tiedt (DIE LINKE), wie auch Landrätin Kornelia Wehlan das Wirken der Einrichtung, verbunden mit einem ausdrücklichen Dank an die Helferinnen und größtenteils ehrenamtlichen Kräfte. Auch wenn die Feier selbst ein Anlass zur Freude war, ist doch der Grund für die Notwendigkeit solcher Einrichtungen traurig.

Beide Frauenhäuser sind unter Trägerschaft des Ludwigsfelder Frauenstammtisches e. V., bieten von Gewalt betroffenen Frauen und deren Kindern, egal welches Alter oder Nationalität, Hilfe, Unterstützung und ggf. Zufluchtsort. Parteilichkeit für die Betroffenen, Hilfe zur Selbsthilfe, Ermutigung zur Eigenverantwortlichkeit stehen bei Gesprächen, Beratungen und ggf. Begleitung zu Behörden im Mittelpunkt. Es werden neben persönlichen Gesprächen auch Telefonberatungen für Betroffene, aber auch für Angehörige, Freunde und Bekannte der von Gewalt Betroffenen sowie proaktive Beratung nach Polizeieinsatz angeboten. Es gibt einen Frauennotruf rund um die Uhr, der nur von Ehrenamtlichen aufrechterhalten wird – auch an Sonn- und Feiertagen.

In Ludwigsfelde stehen in fünf Räumen, in Luckenwalde in acht Räumen jeweils zehn Plätze zur Verfügung. 2016 wurden in Ludwigsfelde 22 Frauen und 20 Kinder für durchschnittlich 69 Tage und in Luckenwalde 15 Frauen und 16 Kinder für durchschnittlich 88 Tage aufgenommen. Die Frauen müssen sich und ihre Kinder auch im Frauenhaus selbst versorgen und einen Teil der Unterbringungskosten tragen.

Leider wird die Betreibung der Frauenhäuser noch immer als „freiwillige“ Aufgabe betrachtet und für jeden Landkreis werden nur 62.500 Euro Zuschuss vom Land gezahlt, wenn auch der Kreis 14.000 Euro der Kosten übernimmt, so dass die Frauenhäuser sehr auf Spenden und das Engagement von Ehrenamtlichen angewiesen sind. 2016 wurde bei den Kommunen des Landkreises schriftlich um finanzielle Unterstützung gebeten, nur sechs haben einen Zuschuss für das Frauenhaus gezahlt - sind 0,30 Euro je Einwohnerin zu viel? Es stehen für beide Frauenhäuser nur zwei Sozialarbeiterinnen mit 30 h/Woche und eine Leiterin mit 24 h/Woche als festes Personal zur Verfügung, mehr kann finanziell nicht gestemmt werden.

Wo wären wir ohne das Engagement der viel zu wenig Ehrenamtlichen und der finanziellen Unterstützung durch Spenden und ggf. Bußgelder? 

Fragen, die sich auch die anwesnden Vertreter der LINKEN-Kreistagsfraktion und des Ludwigsfelder stadtverbandes fragten ...

Felix Thier, Mitglied der Fraktion DIE LINKE. im Kreistag Teltow-Fläming