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Kinder aus armen Familien verlieren Hoffnung

Zur aktuellen Studie „WorldVision Kinderstudie“ erklärt die Landtagsabgeordnete Kornelia Wehlan:

Zur aktuellen Studie „WorldVision Kinderstudie“ erklärt die Landtagsabgeordnete Kornelia Wehlan:

Kinder aus armen Familien fühlen sich abgeschrieben – von der Gesellschaft, häufig auch von ihren Eltern. Am schlechtesten geht es all jenen, die nur mit einem Elternteil aufwachsen. Das zeigt eine neue Studie, die erstmals aktuell die Lage von Jungen und Mädchen in Deutschland untersucht. Kinder, die in einer armen Familie groß werden, sehen demnach für ihre Zukunft schlechte Chancen. An einen sozialen Aufstieg glauben diese befragten Acht- bis Elfjährigen in der Regel nicht. Welchen Schulabschluss sie anstreben, hängt maßgeblich davon ab, aus welcher Schicht ihre Eltern kommen. 82 Prozent aus der Oberschicht wollen Abitur machen – bei Kindern aus armen Familien sind es weniger als ein Drittel. Letztere beschreiben ihren Alltag als oft eintönig. Mehr als die Hälfte der Jungen und Mädchen aus sozial schwachen  Familien nimmt nach eigener Aussage an keinerlei Freizeitaktivitäten teil. Der Wunsch nach Anregung am Nachmittag ist aber da. Die Mehrheit fände ein gutes Sportangebot der Schulen gut, auch an Kunst- und Theaterprojekten nach Unterrichtsschluss haben der Umfrage zufolge die Hälfte aller Kinder Interesse.

Einmal mehr wird sichtbar, welche gravierenden Auswirkungen die Armut von Kindern bereits im frühen Alter hat und, dass die soziale Herkunft von Kindern über deren spätere Bildungs- und Berufschancen entscheidet. Das bestätigt unsere Initiativen, wie für die unentgeltliche Nutzung von Sportstätten, für Einschulungsbeihilfen und einen Sozial- und Familienpass, der besonders Kindern und Jugendlichen aus armen Familien die Teilhabe am kulturellen, sportlichen und sozialen Leben im Landkreis und wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag sichern helfen soll. Vor allem aber gefordert ist die Bundes- und Landesregierung. Eine ausreichende Finanzausstattung der Kommunen, ein  angemessener Kinderzuschlag, eine bedarfsorientierte Kindergrundsicherung und der Ausstieg aus einem verstaubten Bildungssystem müssen endlich her.